Für die beiden 21-Jährigen Shoiab Alavi und Valentin Ferchau ist kein Hindernis zu hoch. „Laufen, springen, Hindernisse überwinden - Parkour hat so viele schnelle Bewegungen und man kann es einfach über all machen“, betonen die Jungs. Besonders mögen die beiden bei diesem Sport, je nach Lust und Laune, zwischen Freerunning und Parkour zu wechseln. Beim Parkour geht es darum, möglichst schnell von A nach B zu kommen. Dabei liegt der Fokus auf Effizienz, Geschwindigkeit und Zeit. Beim Freerunning werden sozusagen extra Skills noch einmal obendrauf gesetzt. Hier spielen dann vor allem Tricks und Kreativität eine große Rolle.
Für Shoiab und Valentin gehört dieser Sport zu ihrer Leidenschaft, deswegen haben sie vor rund drei Jahren damit angefangen, ihr Können an andere Kids und Jugendliche weiterzugeben. „Mir macht es viel Spaß anderen Menschen was beizubringen, was ich kann“, so Shoiab. Er ist vor knapp zehn Jahren durch die brasilianische Kampfkunst Capoeira auf Parkour gekommen und kann sich seinen Alltag nicht mehr ohne vorstellen. Er hat viel Freude dabei mit den jungen Leuten im Training ihre Ängste zu überwinden und ihre Erfolge zu sehen. „Als einem Schüler nach viel Üben endlich der Rückwärtssalto gelungen ist, hat mich das emotional mehr berührt als ihn selbst“, sagt er schmunzelnd. Valentin kam vor rund sieben Jahren ursprünglich über einen Freund zum Parkour, der ihn einmal mit zum Training genommen hat. Auch für Valentin hat das eine Mal gereicht, um von der Sportart überzeugt zu sein. Zum Trainer wurde er durch seinen damaligen Coach. Der hatte sein Studium beendet und dann Valentin gefragt, ob er nicht Lust hätte das Training zu übernehmen. Gesagt, getan. Für beide war es klar, dass sie ihre Begeisterung mit anderen teilen wollen. Da kam es gelegen, dass Eintracht Frankfurt auf sie zukam und die beiden Studenten darin unterstützt hat, den Trainerschein und die Weiterbildung zu fördern.
Ein bisschen schade finden es die beiden, dass es in der Region keine größeren Parkour-Wettbewerbe gibt. „Vereinzelt finden mal kleinere Wettbewerbe statt“, sagen sie. Der weltweit bekannteste und größte Wettbewerb findet in Griechenland statt. Die “Art of Motion“, die 2007 ins Leben gerufen wurde. Das ganze Jahr über werden für das Event Qualifikationen in verschiedenen regionalen Wettbewerben auf der ganzen Welt ausgetragen. Auch Shoiab und Valentin träumen davon, mal mit dabei zu sein. Vielleicht gelingt ihnen dieser Sprung ja noch.